Durchblick e.V. bei „Anne Will“ – wirksam für das Leben
ARD-Sendung thematisiert unsere Kampagne
„Fürs Leben, nicht fürs Töten werben“
von Michael Ragg
Viele von Ihnen haben wohl gar nicht eingeschaltet, viele im Lauf der Sendung abgeschaltet, als bei „Anne Will“ am 3. Februar über das Werbeverbot für Abtreibungen gesprochen wurde. Das ist nur allzu verständlich. Die Absicht dieser Sendung machte ja schon die Besetzung deutlich: Auf der einen Seite fünf Frauen, die parteiische Moderatorin eingeschlossen, die sich für eine mehr oder weniger weitgehende Freigabe der Abtreibung einsetzen, auf der anderen Seite ein junger Mann ohne Kinder. Ihn, den CDU-Bundestagsabgeordneten Philipp Amthor, hatte die Redaktion gezielt direkt eingeladen, damit niemand auf die Idee kommen konnte, es gäbe auch Frauen, die Kindestötung im Mutterleib nicht für eine Errungenschaft weiblicher Emanzipation halten. Der Durchblick e.V., dessen Aktion zum Werbeverbot in der Sendung eine große Rolle spielte, hatte deshalb auch keine Möglichkeit, auf die Auswahl der Gäste Einfluss zu nehmen.
Wer die Sendung aber nicht bis zum Ende gesehen hat, dem entging das Wichtigste: der beschwörende Appell der FDP-Politikerin Leutheusser-Schnarrenberger, nur ja nicht eine neue Grundsatzdebatte über Abtreibungen zu führen. „Ich hätte Angst … was am Ende dabei herauskommt“ bekannte sie unter lebhaftem Kopfnicken der Gleichgesinnten in der Runde, denn am Ende einer „noch radikaleren“ Diskussion stünde vielleicht eine „deutlichere Einschränkung“ der Möglichkeiten, straffrei abtreiben zu können.
Der Wind dreht sich
Was die frühere Bundesjustizministerin umtreibt, was wir immer wieder in Beiträgen der Abtreibungslobby lesen: Der Wind beginnt sich zu drehen, das Tabu, mit dem Ideologen und Profiteure der Abtreibungs-Industrie die Wahrnehmung des schlagenden Herzens im Mutterleib und das Abtreibungstrauma vieler Frauenbelegt haben, löst sich allmählich auf. Das zeigt jetzt schon messbare Auswirkungen: Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes nehmen in Deutschland heute vierzig Prozent (!) weniger Arztpraxen Abtreibungen vor, als noch im Jahr 2003, die Zahl sank von 2.000 auf etwa 1.200 Praxen. Das kann kaum an den „Demonstrationen“, sprich: Gebeten und Hifsangeboten, von Lebensrechtlern vor solchen Einrichtungen liegen, denn diese finden ja nur an sehr wenigen Orten statt.
Abtreibung ist im Regelfall keine „ärztliche Dienstleistung“. Sie hat, von Ausnahmen abgesehen, mit dem Arztberuf nichts zu tun. Ein Kind ist ja keine Krankheit, die durch Tötung der Leibesfrucht geheilt werden könnte. Wird bekannt, dass eine Praxis diese Leistung anbietet, schadet das begreiflicherweise dem Ruf dieser Einrichtung – andere Patienten wenden sich ab. Darum hat ja die Abtreibungslobby das Veröffentlichen von Listen solcher Ärzte stets vehement bekämpft. Ärzte, hieß es, würden dadurch „an den Pranger gestellt“. Man wird also sehen, wie viele Ärzte bereit sind, sich in die Liste der Bundesärztekammer eintragen zu lassen, die jetzt als Erfolg der SPD im Koalitionskompromiss gefeiert wird.
Durchblick bringt Schwung in Debatte um das Werbeverbot
Es war erhellend, dass Sabine Leutheusser-Schnarrenberger die Koalitionsvereinbarung zu
§ 219a des Strafgesetzbuchs (StGB) als „mageren Kompromiss“ bezeichnete, der „nicht wirklich viel“ ändere. Erstmals seit den Siebzigerjahren befürchten die erfolgsgewohnten Befürworter freier Abtreibungen, dass sie mit ihren immer radikaleren Forderungen eine Gegenbewegung auslösen könnten. Das war von Anfang an die Vision von Thomas Schührer und es ist ein Erfolg, zu dem unsere Bürgerinitiative Durchblick e.V. mit Ihrer Unterstützung einen wesentlichen Beitrag leisten durfte.
Statt nur Pressemitteilungen für den Papierkorb zu produzieren, haben wir uns schon am Anfang der Diskussion um das Werbeverbot überlegt, wie wir wirklich etwas erreichen können, was das Leben von Kindern in ihrer so schutzbedürftigen ersten Lebensphase retten hilft und die Mütter vor oft lebenslanger Traumatisierung bewahrt.
- Mit unserer Broschüre „Wendpunkt § 219a StGB“ haben wir allen Bundestagsabgeordneten eine konzentrierte, fundierte und übersichtliche Sammlung von Argumenten an die Hand gegeben. Sie wurde von vielen Parlamentariern dankbar angenommen und nachbestellt.
- In dieser Broschüre haben wir gefordert, dass endlich eine wissenschaftliche Studie zu den physischen und psychischen Folgen von Abtreibungen in Auftrag gegeben wird. Tatsächlich wird es diese Studie nun geben, zur Verblüffung vieler Lebensschützer und zum Entsetzen von „pro familia“ und anderen Abtreibungslobbyisten, die das als „empörend“ und „Wahnsinn“ geißelten. Die Hysterie, mit der eine Untersuchung von Risiken für die Gesundheit von Frauen bekämpft wird, ist bezeichnend für die Verlogenheit der ganzen Debatte um Abtreibung als „Frauenrecht“.
- Mit einem professionell gemachten Erklärfilm zum Werbeverbot haben wir Hunderttausende Nutzer auf Facebook und Twitter direkt erreichen können und viele Freunde des Lebens ermutigt und mobilisiert.
- Neun Bundestagsabgeordnete haben sich mit vom Verein Durchblick aufgezeichneten und im Netz publizierten Videobotschaften an die Öffentlichkeit gewandt. Bei „Anne Will“ wurde die Botschaft von Philipp Amthor gezeigt, und dieser als jemand vorgestellt, der sich „für den Verein Durchblick engagiert“. In den Tagen nach der Sendung wurde die Durchblick-Aktion in zahlreichen Printmedien wie Spiegel oder Süddeutscher Zeitung erwähnt.
Es ist noch viel zu tun – bitte helfen Sie mit!
Mit dem Koalitionskompromiss, der das Werbeverbot nach § 219a StGB im Wesentlichen bestehen lässt, haben wir zwar einen gewissen (Abwehr-) Erfolg erzielt. Der Kampf um das Leben der Kinder und das Wohl und Seelenheil der Frauen beginnt jetzt erst wieder neu! Schon erheben Politiker beider Koalitionsparteien die Forderung, angehende Ärzte müssten nun auch zur Kindstötung im Mutterleib ausgebildet werden. Schon werden staatliche Maßnahmen gefordert, um die „flächendeckende Versorgung“ mit Abtreibungsmöglichkeiten sicherzustellen.
Der Hass auf Lebensschützer nimmt zu. Bei „Anne Will“ wurde ein Bild des bunten und friedlichen „Marsches für das Leben“ gezeigt, dessen Mitveranstalter der Durchblick e.V. als Teil des Bundesverbandes Lebensrecht ist. Im Text dazu war von „teilweise militanten“ Lebensschützern die Rede, obwohl doch jeder, der dabei war, weiß, dass diese friedliche Kundgebung nur stattfinden kann, weil sie von Hundertschaften der Polizei gegen einen zu großen Teilen aggressiven, schreienden, ordinären Mob geschützt wird. In Frankreich ist das Verhindern von Abtreibungen „durch falsche und besonders schockierende Darstellungen“ strafbar und mit ähnlichen Forderungen ist auch bei uns zu rechnen, wenn wir nicht gegensteuern.
Offensiv werden
Wir müssen jetzt in die Offensive kommen!
- Wir werden aufmerksam verfolgen, wie das Bundesgesundheitsministerium die angekündigte Studie umsetzt.
- Wir wollen den vielen Frauen, die unter einer Abtreibung leiden, eine Stimme geben, die in der Öffentlichkeit durchdringt.
- Wir wollen die Kinder im Mutterleib mit ihrer Gestalt und ihren Empfindungen ins öffentliche Bewusstsein bringen.
- Wir werden Initiativen entwickeln für einen Paradigmenwechsel in der gesellschaftlichen Diskussion: für das Leben, für die wirklichen Bedürfnisse von Frauen, für die Familie, kurz: für eine Kultur des Lebens.
Das Erstellen und Verbreiten von Filmen und Schriften kostet viel Zeit, gute Nerven aber auch finanzielle Mittel. Die Abtreibungslobby hat Mittel genug, das staatliche Fernsehen unterstützt sie zusätzlich. Wir sind David gegen Goliath, aber wir wissen auch wer diesen Kampf gewonnen hat.
Bitte helfen Sie durch Ihr Gebet, Ihr Mittun, Ihre Spende! Vergeltsgott!